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Die Deutsche Langhaarkatze (auch Deutsch Langhaar) ist eine alte Katzenrasse, die zwischenzeitlich nicht mehr gezielt gezüchtet wurde.

Geschichte

Schon lange Zeit bevor die ersten Katzen in verschiedene Katzenrassen unterschieden wurden, gab es in einigen Regionen der Welt Katzen mit längerem Fell. Das Langhaar-Gen welches bei den einheimischen Katzen zur Langhaarigkeit führte, stammte von importierten türkischen Katzen. Diese Tiere wurden bevorzugt von wohlhabenden Leuten gehalten und galten als begehrte Haustiere. Gemeinhin wurden diese Tiere als Angorakatzen oder auch Perserkatzen bezeichnet.

Der Biologe und Zoologe Prof. Dr. Friedrich Schwangart erstellte die ersten Standards und Punkteskalen der damals existierenden Katzenrassen und leitete das Zentralzuchtbuch für kurzhaarige Katzen (für Langhaar war Herr Hirschmann, später Nachkriegspräsident des 1. DEKZV e.V. zuständig). Schon damals kritisierte Schwangart, dass die meisten langhaarigen Zuchtkatzen schon zu seiner Zeit dem eigentlichen Zuchtziel, nämlich dem des sogenannten Hochzuchtperser mit kurzer Nase und stämmigem Körper gar nicht entsprachen. Man achtete bei der Zuchtauswahl viel mehr auf die Fellfarben, anstatt auf Typ und Fellqualität.

Zunächst neigte Schwangart dazu, sich, genau wie die Franzosen, dem englischen Zuchtmodell anzuschließen und den Versuch zu unternehmen, alle Tiere auf den Typ des Hochzuchtpersers zu vereinheitlichen, bis ihm Zweifel an der "Stumpfgesichtigkeit" dieser Tiere kamen. Daher stellte er dem Hochzuchtperser eine weitere Katzenrasse gegenüber: "ein[en] ursprünglicher" gearteten Typ "mit freilich ebenfalls breitem Kurzkopf und -gesicht, aber abgeschrägter Stirn und längerem, geradem oder sanft gewölbtem, statt persermäßig eingezogenem Nasenrücken." Diese Katzenrasse bezeichnete er als Deutsch Langhaar. Das Erscheinungsbild der Deutsch Langhaar Katze sollte sich dabei am Aussehen der Kurzhaartiger und der Felis silvestris orientieren.

Schwangart entwickelte daraufhin 1929 einen neuen, für alle Züchter bindenden, Bundesstandard für die Katzenzucht, um der bis dahin herrschenden Verwirrung bezüglich der Rasseeinteilungen Einhalt zu gebieten. Alle bis dahin vorhandenen Zuchttiere mussten von dem Zeitpunkt an, in Deutsch Langhaar oder Perserkatze unterschieden werden. Ein Züchter der also bis 1929 Angorakatzen züchtete, musste seine Tiere, anhand des Aussehens, einer der beiden Rassen zuordnen lassen und sich entscheiden, welche Rasse er züchten wollte.

Bis zum 2. Weltkrieg waren Deutsch Langhaar Katzen auf Katzenausstellungen häufig zu sehen. 1932 schaffte es der Deutsch Langhaar Kater Fuchs von der Rheinburg Bundessieger zu werden. Die internationale Anerkennung im heutigen Sinne erreichte die Rasse aber nicht, da der 2. Weltkrieg die kontrollierte Zucht der Deutsch Langhaar Katze zum Erliegen brachte.

Dagmar Thies berichtet 1979 über eine Frau R. Aschemeier, die im sog. Zwinger von der Blasheimer Mühle seit 1968 eine Erhaltungszucht der Rasse führte. Seit 2005 wird die Deutsch Langhaar Katze wieder gezielt gezüchtet. Im April 2009 stellte Familie Aschemeier den Züchtern der Deutsch Langhaar Katze fünf der Katzen aus ihrer Erhaltungszucht zur Verfügung. Ohne diese alten Linien wäre eine weitere Erhaltungszucht nicht möglich.

Aussehen

Am 18. März 2008 hat die World Cat Federation dem vorläufigen Standard der Deutschen Langhaarkatze zugestimmt. Dieser beschreibt die Rasse wie folgt:

    * Bei der Deutschen Langhaarkatze handelt es sich um eine mittelgroße Katze, deren Körperbau lang rechteckig, robust und geschmeidig ist. Anatomisch unterscheidet sie sich nur wenig von der Europäischen Hauskatze. Sie besitzt einen runden, gut entwickelten Brustkorb. Ihr Schwanz ist von mittlerer Länge und federbuschartig. Am Ansatz dick, verjüngt er sich gleichmäßig zu einer runden Schwanzspitze. Die Beine sind kurz bis mittellang und sollten solide und zum Körper proportioniert, in großen, festen Pfoten enden.
    * Der Schädel ist mit leicht gerundetem Eindruck ein wenig länger als breit. Die Stirn ist abgeschrägt und nicht vorangetrieben. Das Profil verläuft im flachen Bogen fließend, oder mit leichter Stufung zum Nasenrücken. Die Nase ist gerade , von mittlerer Länge und auf ganzer Länge gleichbreit. Nach Schwangart darf die Nase auch leicht hakig sein. Der Hals ist mittellang und bei Katern eine ausgeprägte Nackenmuskulatur erwünscht. Das gut entwickelte Kinn und die starken Wangen sollen laut Schwangart Züge der Felis silvestris tragen.

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