Der Leidensweg einer völlig frustrierten Katze

Nach langer überlegung habe ich mich jetzt entschlossen euch etwas aus meinen Leben zu berichten. Aber damit ihr auch wisst wer ich bin, stelle ich mich erst einmal vor. Ich, davon bin ich sehr überzeugt, bin ein hübscher, roter, attraktiver Kater und noch im besten Mannesalter. Zurzeit lebe ich mit vielen anderen in einem Freigehege im Tierheim. Meinen Namen und den Ort will ich euch aber aus verständlichen Gründen nicht verraten. Wir werden dort nicht nur mit allem versorgt, sondern auch gestreichelt und mit Leckereien verwöhnt. Häufig kommen Zweibeiner, die sich nach uns erkundigen. Je nach Temperament gehen wir dann in der Hoffnung, dass diese uns ein neues Zuhause schenken, auf diese Menschen zu, lassen uns streicheln, fressen aus der Hand oder spielen mit ihnen. Wir beobachten sehr genau die Menschen, die uns unser Futter servieren, unser Klo säubern oder über uns erzählen. Hier gibt es gewaltige Unterschiede von denen ich jetzt berichten will – und das darf man mit gutem Gewissen laut sagen: Hoffentlich landet keiner von uns bei einer solchen Person. Voll gepackt, meist mit einer Schubkarre, kommt sie angefegt, bringt unzählige Körbe mit Papierkram mit, die dann erst einmal am Boden verteilt werden. Nun geht richtig die Post ab. Eine Futterdose wird geöffnet, ein paar Brocken in einen Napf befördert, ein anderer dafür eingesammelt, in einen Eimer geworfen, dann eine weitere Dose geöffnet und wieder landet etwas Futter in einen Napf, zwischendurch geht es kurzfristig an die Kloreinigung oder ans Bodenabwaschen, wie sie zu sagen pflegt, die natürlich für eine andere Arbeit unterbrochen wird, ihr werdet es schon erahnen, wieder wird frisches Futter verteilt. Natürlich, habe ich ja schon erwähnt, dass wir in einem Freigehege leben, nur sie platziert das Futter grundsätzlich so, dass es bei Regen richtig nass wird. Damit wir uns von der Aufregung wieder erholen können, verschwindet dieser hektische Zweibeiner aus unserem Gehege. Aber nach einiger Zeit, wenn diese Person wieder erscheint, beginnt der Stress aufs Neue. Damit wir jetzt die Anwesenheit voll genießen können, werden nun unsere Futterschalen im Putzeimer gereinigt. Ihr könnt euch vorstellen, dass wir, wenn wir endlich nach endlosen Stunden wieder allein sind, völlig gestresst und müde in unsere Körbchen fallen. Zum Glück, bleibt häufig ein zusammen gekehrter Haufen Dreck, eine volle Plastiktüte oder der mit Spülwasser gefüllte Eimer mitten im Weg stehen, den sie in ihrem Gewusel mal wieder vergessen hat. Ab und an kommt noch eine andere angebliche Katzenkennerin, die Leckerchen verteilt. Nur die kann nur eine von uns ihre Gunst schenken, so dass wir anderen beiseite gedrängt werden, aber da die vollkommen unwichtig ist, gehe nicht näher auf sie ein. Aber es ist zum Fellausreißen, wenn sie über uns erzählt. So dürfen wir nicht zu Familien die kleinere Kinder haben, aber solche die größere Jungens haben, sind chancenlos, da die immer nur toben oder Fußballspielen sollen. Personen, die sich den ganzen Tag für unser Futter schinden, scheiden ebenso aus, selbst, wenn wir zu zweit kommen. So warten einige von uns inzwischen mehrere Jahre auf ein neues Zuhause. Wir flirten, zeigen uns von unserer besten Seite, wenn Anwärter kommen und freuen uns auf ein Wiedersehen, denn auch wenn diesem Zweibeiner die Kandidaten nicht zusagen, erfolgt keine Absage und irgendwann kommen unsere Freunde nicht mehr, so sind wir inzwischen frustriert, da es den Anschein hat, dass sie uns kein neues Zuhause gönnt. Ich habe gehört, dass diese Person auch viele Katzen haben soll und hoffe inständig, dass diese es besser haben, was ich mir aber kaum vorstellen kann. Zum Glück gibt es auch andere Menschen, die wenn sie endlich erscheinen, uns erst einmal ausgiebig begrüßen, mit uns spielen, dann aufräumen, alles säubern und zum Schluss uns unser Futter servieren, das wir nun in aller Ruhe genießen können.

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Freifütterung

Katzen zu fangen, um sie kastrieren zu lassen, oder Kranke dem Tierarzt vorzustellen, ist meist ein eintöniges und langwidriges unterfangen, insbesondere wenn an einer Stelle eine ganze Kolonie lebt. Unterbrochen, aufgelockert wird dieses Geschäft nur durch lustige, meist tierische Episoden.
    
Von den sich ständig wiederholenden Tätigkeiten will ich aber der Vollständigkeit nur eingangs erzählen. Es beginnt wie immer damit, dass eine inaktive Falle mit Futter an einem versteckten ruhigen Platz aufgestellt wird. Auf der Suche nach Futter und vom Geruch angelockt durchlaufen die Katzen die Falle und futtern sich satt, ohne dass gefangen werden. Und jeder weis, dass aktivierte Fallen über einen längeren Zeitraum nicht allein gelassen werden dürfen. So wird sie bei einer längeren Unterbrechung deaktiviert.
   
Einmal, wir wollten nur noch das Futter für die Nacht ergänzen, kamen wir auf eine Falle zu in der sich ein etwa 10 Wochen alter Welpe über die Reste hermachte und als er unser kommen spürte, schoss dieser heraus, aber fauchen traute sich der kleine Welpe nicht. So war nur ein leises zaghaftes Knurren zu hören. Sonst, das war ihm wohl klar, hätte er seine Beute verloren und so lief er so schnell seine Füße ihn trugen mit einer Nudel, fast größer als sein Kopf, quer im Maul davon.
  
Oder die schon das Erlebnis des Gefangensein mit all seinen Konsequenzen, erkennbar für uns an der Kopfrasur, kannten, sich nicht daran stören, dass die Falle hinter ihnen zuknallt, sondern erst sich einmal ausgiebig stärkten und dann geduldig auf die Freiheit warten. Manchmal allerdings gestaltet sich das Freilassen aufwendig, da sie im Transportkorb ihren Mittagsschlaf halten und trotz geöffneter Tür nicht herauskommen. So müssen sie erst geweckt werden, bis sie nun endlich in ihr sicheres Versteck jagen.
Welpen sind süß.

Man kann sie knuddeln und es macht Spaß ihnen stundenlang beim Toben zu zusehen, so dass der Fernseher in Vergessenheit gerät. Aber wenn die liebe Arbeit nicht wäre! Da ihre Neugier und ihr Spieltrieb schier unersättlich ist, setzen sie sich ständig der Gefahr aus, auf einen aus der quirligen Rasselbande zu treten, die ständig uns von unseren Schnürsenkel befreien wollen, ohne an die Folgen für uns zu denken. Versuchen sie einmal das Katzenklo zu reinigen. Kaum sind die ersten Hinterlassenschaften beseitigt, hängt bestimmt mindestens einer aus dem Wurf in diesem, um sich zu erneut erleichtern. Nicht das geringste Schamgefühl besitzen sie! Natürlich muss der Fußboden täglich zur Freude des fidelen Nachwuchses gereinigt werden. Und so wird das Putzen zusätzlich zur Trainings- und Spielstunde für das spätere Leben, da sie hinter dem Aufnehmer hinterherlaufen, sich in ihm verbeißen, oder versuchen an dem Schrubber hochzuklettern, also zu reiten und sich am Stock festhalten. Dass im Jagdeifer ihr Fell von Wasserspritzer nass wird, stört nicht weiter; nur kurz schütteln und die Jagd beginnt von neuem. Dass wir dabei gehörig ins Schwitzen kommen, interessiert den Kleinen überhaupt nicht, denn wenn sie viel Glück haben, verbeißen oder krallen sich nur zwei aus der Rasselbande fest und missbrauchen das Scheuertuch als Mausersatz. Mit Gefahren für Mensch und Tier gestaltet sich auch das Füttern eines Wurfes. Kaum wird die noch geschlossene Dose erblickt, drängen sie sich dicht gedrängt um diese herum, so dass man keinen Platz mehr hat, das Futter mit der Gabel in die Näpfe zu verteilen und die Gefahr besteht einen der Winzlinge mit der Gabel aufzuspießen. Dann, wenn dieses Hindernis überwunden ist, hört und sieht man sie nur noch laut schmatzend und den Kopf tief in den Futternapf versenkt.
Das Katzenparadies

Ich lebe hier in einem Katzenparadies und bin eine weiße Schönheit. Damit man keiner Rückschlüsse auf meinen Aufenthaltsort erkennen kann, verrate ich euch nicht meinen Namen. Um zu beschreiben, was hier für uns gemacht wird, findet man in keiner Sprache treffende Worte. Ein treuer Augenaufschlag, ein kräftiges Miau und unser Zweibeiner versteht sofort, dass unsere Futtersorte mal wieder geändert werden muss. Aber dass ist nicht die Geschichte, die ich euch unbedingt erzählen muss. Wie es sich gehört, haben wir einen großen Garten mit Allem was dazu gehört. Für unseren selbstständigen Ausgang ist extra eine Tür mit Schloss eingebaut worden. Mit der soll geregelt werden, ob wir jederzeit rein und raus können, oder nur wieder rein. Ich habe es nun nach endlosen Versuchen geschafft, mir trotz geschlossener Tür, meinen Ausgang zu genehmigen. Wie? Ganz einfach! Wozu hat man schließlich Krallen! Ich stelle mich seitwärts so, dass ich mit meiner linken Pfote genau zwischen dem Rahmen und der Klappe langen kann, fahre nun meine Krallen aus, ziehe die Klappe nach innen auf und damit sie nicht wieder zuschlägt, drücke ich gleichzeitig meine Nase, dann den Kopf durch die entstandene Öffnung und flutsch bin ich draußen. Inzwischen habe ich diese Technik so verfeinert, dass ich innerhalb eines Wimpernschlages mir meinen Ausgang genehmigt habe.
Die Nacht

Abends, wenn ich nach einem langen Arbeitstag mich ins Bett begeben will, folgt mir im Gänsemarsch der Tross meiner Lieblinge und der Wettkampf um die beste Position im Bett beginnt. Kann ich diesmal gewinnen und bleibt ein kleines Plätzchen für meinen armen Körper über? Aber die Bande will jetzt erst einmal spielen und zeigen mir, dass sie noch nicht müde sind. Das Spiel im Kratzbaum beginnt! Kann ich sie noch zählen? All die Plattformen, Höhlen und mein Bett nicht zu vergessen! Diesmal komme ich auf neun. Neckische Fangspiele! Stolz erhobener Schwanz! Ein Platz schon besetzt – ein kurzes Fauchen – und ein anderer wird gesucht und der ist sowieso besser, als der erste. Ich schalte das Licht aus. Nur eine Katze an meiner Seite.. Ob das gut geht. Nein! Ich spüre Katzenpfoten langsam über meinen Körper sich bewegen. Katzenpfoten sich räkeln, ihren Körper hin- und herrollen und – da nicht genug Platz vorhanden ist, kräftige Pfotentritte an meiner Körperseite. Ich rücke beiseite, denn die Erfahrung habe ich bereits mehrfach gemacht; sie aus dem Bett zu heben nutzt nur kurzfristig. Wohliges Schnurren und Schnarchen der Gesellschaft, die inzwischen auf fünf angewachsen ist und ich habe mich ergeben. Und sie haben mal wieder gewonnen Nun wird geruht. Wie lange diesmal? Wenn ich Glück habe vielleicht bis 7:00 Uhr morgens. 
Die Webseite vom Kater Robby 0